IMC – India meets Classic presents …

… radio shows for Indian (Music) Culture

  • Blog Categories

  • |Hamburg Airport|

    Click for Hamburg Airport, Germany Forecast
  • From 2005 to NOW

    April 2009
    M T W T F S S
     12345
    6789101112
    13141516171819
    20212223242526
    27282930  
  • Archives perMonth

  • Dates of Broadcasting

  • Share with music lovers…

  • IMCOnAir|FairRadio

  • 2nd radio show…

  • Read for you…

    The chief editor has read this for you...
  • Follow it!

Raga CDs des Monats (04/09): NAVAGRAHA – Ragas für 9 Planeten

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on April 19, 2009

Astrologie in Indien…

Die noch junge Republik Indien mit Verfassung am 26. Januar 1950 befindet sich seit nun mehr als 60 Jahren auf dem Weg in die Demokratie. Im modernen Indien spielt die Astrologie bis heute eine herausragende Rolle. Seit 1957 gibt es den von der indischen Regierung veröffentlichten Astrologischen Jahreskalender (National Panchanga).

Wie sich die traditionelle, ayurvedische Medizin in Indien erhalten hat, gibt es keine Geschäftstätigkeit, kein Umzug oder eine Heirat ohne den astrologischen Kalender… selbst in den indischen Wissenschaften findet sich die Astrologie wieder. Zu ihr wird auch die traditionelle indische Astronomie, Siddhanta gezählt.

In der Samhita, der Astrologie, die sich mit dem Schicksal Indiens, mit Kriegen, Erdbeben, politischen Ereignissen, Wirtschaftsfinanzen beschäftigt und mit Hora, dem Geburtshoroskop beziehen die Inder zu fast allen Ereignissen einen indischen Astrologen hinzu.

Sendetermin: 20. April 2009 – 22:00 Uhr (MESTZ)
(Sendewiederholung: Wiederholungstermine ab Mai ‘09)
broadcasting plan | streaming (Internet Radio & Mobile Radio) | podCast

NavaGraha Kriti-s…

Mit dem Werk “NavaGraha Kritis” des Komponisten Muthuswami Diskhitar werden insgesamt neun (9) der Planeten in der indischen Astrologie gepriesen, die wir Ihnen in dieser Sendung vorstellen. Dikshitar’s bevorzugte Kompositionsform war der Krithi, die Lyrik verfasste er in Sanskrit.

Den neun (9) Planeten der indischen Astrologie huldigte Dikshitar sieben (7) Krithis, für jeden Tag der Woche einen… und weitere zwei (2) wurden nach der Auffassung der Musikwissenschaftler von Bewunderern u. Nachfolgern Dikshitars vervollständigt.

Muthuswami Diskhitar lebte von 1775 bis 1835. Dikshitar war der Jüngste des Dreigestirns der südindischen Klassik, neben Tyagaraja und Syama Sastri.
Er wurde in Tiruvarur, im Bundeststatt Tamil Nadu geboren und entstammt einer Brahmanenfamilie. Diskhitar wurde nach der Tempelgottheit Muttukumaraswamy benannt. Dikshitar wuchs mit zwei jüngeren Brüdern und einer Schwester auf. Sein Bruder Baluswami Dikshitar führte die Violine in die südindische Klassik ein.

Diskhitar erhielt die musikalische Grundausbildung von seinem Vater Ramaswami. Bereits in seiner Jugendzeit wurde er von ihm auf die Wanderschaft geschickt , mit einem Mönch namens Chidamabaranatha Yogi. Dikshitar sollte seine Kenntnisse in der Musik und Philosophie erweitern. Von Chidamabaranatha erlernt Diskhitar das Spiel auf der Veena, eine der ältesten Lautenformen Indiens.
Der junge Muthuswami bereiste viele Regionen Indiens bis in den hohen Norden. Seine Eindrücke spiegelen sich in den Kompositionen mannigfaltig wieder.
Muthuswami Dikshitar verfasste als Einziger Kompositionen in allen Ragaformen der südindischen Klassik, ingesamt 72 Hauptragas im Melakarta-System, der karnatischen Musik. Nahezu 500 Lieder in 191 Ragaformen sind noch heute erhalten.

Um die Kompositionsarbeit von Muthuswami Dikshitar ranken sich viele Geschichten. So wird berichtet, dass er während eines Zustandes der Meditation von der Gottheit Subramanya, aufgefordert wurde, den Mund zu öffnen. Subramanya, Lehrer von Shiva, der höchsten Gottheit als der Erschaffer des Universums, legte ihm ein Zuckerstück in den Mund und verschwand. Als Muthuswami seinen Mund öffnete, hatte er eine Vision von Muruga, dem Gott des Krieges. Dazu verfasste er seine erste Komposition: “Shri Nathadi Guruguho” – in der Ragaform Mayamalavagowla.

Zu den Beweggründen Dikshitars für die Komposition der Navagraha Kriti-s gibt es eine Legende. Sie besagt, dass einer seiner Schüler, Tambiappan an einer Magenverstimmung litt. Auch eine medizinische Behandlung war erfolglos. Daraufhin betrachtete Diskhitar das Geburtshoroskop von Tambiappan. – Und stellte fest, dass sich der Planet Jupiter – bRihaspati – in einer ungünstigen Konstellation befand. Eine rituelle Lobpreisung der Gottheit bRihaspati war für Laien aber äusserst schwierig. So komponierte Dikshitar Brihaspate in der Ragaform Atana. – Und forderte seinen Schüler auf, die Strophen für eine Woche zu singen. Der kranke Tambiappan wurde geheilt.

Dieser Erfolg veranlasste Diskhitar, für sieben (7) Planeten Kriti-s zu schreiben, für jeden Tag der Woche. Diese Vara Kriti-s sind in den sieben (7) Grundrhythmiken der südindischen Klassik verfasst: “Suladi Sapta Tala”. Die Zählweise stellt eine Analogie zu den astrologischen Perioden für jeden Planeten dar. Bevorzugt wählte Diskhitar ein langsames Tempo.

Dikshitar verwendete für dieses Werk, das bis heute als “Navagraha Krithi-s” in Indien bekannt und beliebt ist, nur vollständige Ragas aus, sampoorna. In der auf- und absteigenden Skala finden sich alle sieben (7) Hauptnoten. Eine Ornamentierung, die Gamakas zeichnen sich durch Dikshitar’s eigene Signatur (Mudra) aus. Als Guruguha ist sie das Namenssynonym für die Gottheit Subramanya.

  • Sonne (Surya) – Kriti “Suryamurthe Namosthuthe” – Ragam Saurastram
  • Mond (Chandra) – Kriti “Chandram Bhaja Manasa” – Raga Asaveri
  • Mars (Angaraka) – Kriti “Angarakam Ashrayamyaham” – Raga Surati
  • Venus (Shukra) – Kriti “Sri Sukhra Bhagavantham” – Raga Pharaj
  • Jupiter (Brihaspathi) – Kriti “Brihaspathe Tarapathe” – Raga Athana
  • Saturn (Shani) – Kriti “Divakaratanujam Shanaishcharam” – Raga YadukulaKambhoji
  • Merkur (Budha) – Kriti “Budham Ashrayami” – Raga Nattakurahnji
  • 1. Schattenplanet (Rahu) – Kriti “Smaramayaham sadarahum” – Raga Ramamanohari
  • 2. Schattenplanet (Ketu) – Kriti “Mahasuram Ketumaham” – Ragam Camaram

.NavaGraha-part-1-2009.NavaGraha-part-2-2009.

Wikipedia: The British Museum – (von links nach rechts) Surya, Chandra, Mangala, Budha, Brihaspati, Shukra, Shani, Rahu, Ketu

Indische Astrologie…

Jyotisha ist das hinduistische System der Astrologie, die vedische Astrologie, die zeitgleich zur maurischen Periode bestand, in der erstmalig die Bewegung von Sonne und Mond aufgezeichnet wurden.

In den Veden wird die Verbindung – Bandhu – zwischen dem Mikrokosmos und universellen Makrokosmos hergestellt.

Die ältesten astrologischen Abhandlung sind im Sanskrit – im Yavanajataka (“Sayings of the Greeks”) dokumentiert, in einer Zeit enger Beziehungen zwischen der griechischen, hellenistischen und der indischen Kultur. Die indo-griechische Periode wird auf das 2. bis 3. Jahrhundert nach Christi-Geburt datiert.

Im 5. Jahrhundert leisteten in Indien Authoren mit astrologischen Studien einen bedeutenden Beitrag für die gesamte Entwicklung der Astronomie im frühen Mittelalter.

Erst 1961 und 1963 gab es zu späten Textwerken im 8. Jahrhundert, wie dem Saravali, englische Übersetzungen von N.N. Krishna Rau und V.B. Choudhari.
Veröffentlichungen im 20. Jahrhundert, wie “New Techniques of Predictions” mit dem System des Yoga-Punktes von H.R. Seshadri Iyer in den 60er Jahren wurden auch im Westen populär.

Die Planeten, Graha-s sind in ihrer Anzahl 9 rotierende Himmelskörper.

Die beiden Hauptplaneten, Sonne und Mond, werden um fünf (5) sichtbare Planeten, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn ergänzt, mit zwei (2) Schattenplaneten, dem abnehmenden und zunehmenden Mond. Rahu und Ketu werden als Kopf und Hinterteil eines Schlangendämons abgebildet.

  • Der Planet Sonne (Surya) ist der führende Planet, mit der Macht ausgestattet, alle Dunkelheit zu erhellen und die Sünden der Welt zu zerstören. Surya lenkt einen 7-spännigen Steitwagen.
  • Der Mond (Chandra) steht als zweiter Planet der Sonne – Surya am Nächsten. Er ist der Bruder der göttlichen Mutter Lakshmi. Chandra ist weiss wie der Herbstmond, besitzt vier Hände (chatur bhuja) und ist geschmückt mit Armbänder, Girlande und Krone. Chandra produziert Nektar und kann pflanzliche Medizin herstellen. Er ist der Erschaffer der Nacht… und Gott der Kalas, der sechzehn Mondphasen. Chandra kontrolliert den Verstand, er beruhigt den menschlichen Verstand.
  • Während die Venus (Shukra) in der indischen Astrologie das vollständige Wissen der Wahrheit und die Authorität für eine erfolgreiche Ehe verkörpert., ist Mars (Angaraka) der Sohn der Mutter Erde, die Gottheit des Dienstags. Mars erscheint in den Darstellungen rötlich, bewaffnet mit Schwert und Dreizack.
  • Jupiter (Brihaspathi) verkörpert die vier (4) Manifestationen der Rede. Er ist frei vom Altern und trägt einen Donnerblitz. Sein Vater ist Brahma, die Gottheit des Erschaffens.
  • Saturn (Shani) ist der Sohn von Surya, der Sonne, und Bruder der Gottheit Yama. Äusserst couragiert und furchtlos, lehrt er Menschen, die dem weltlichen Leben zu sehr zugeneigt sind, das Fürchten. Er ist von dunkler Gestalt, reitet eine Kuh und ist ganz in Blau gekleidet.
  • Merkur (Budha) zeichnet sich durch seine Intelligenz aus, mit der er süsse Poesie verfassen kann. Er ist immer voller Freude und von leuchtender Erscheinung, wie Saffran. Budha beschützt die Gläubigen von Lord Shiva.
  • Die Schlangendämonen Rahu und Ketu besitzen grosse Macht. Rahu trägt einen Harnisch, Schwert und Dreizack und befreit den Geist von der Furcht vor Schlangengift. Ketu trägt eine aussergewöhnlikche Krone und silbernes Gewand; er sitzt auf einem menschlichen Körper. Ketu ist der Freund der guten Menschen, die sich von den Guna Doshas, dem Guten und Bösen befreit haben.

Die indische Astrologie wird an vielen Universitäten Indiens gelehrt. Bis in die jüngste Zeit fand in Indien eine streitbare Auseinandersetzung unter den Vertretern der modernen Wissenschaften statt, darüber ob die Astrologie überhaupt als Wissenschaft anerkannt werden kann. Ein Urteil des höchsten Gerichtes im Jahre 2004 beendete diesen Streit: der Astrologie wurde die Qualifikation abgesprochen, Religionslehren zu verbreiten.

Tempel…

Die Graha-s, die neun (9) Planeten finden sich in berühmten Tempelanlagen Südindiens, im Bundesstaat Tamil-Nadu als Behausungen der Gottheiten wieder.

Für jeden der sieben (7) Planeten, die Sonne und den Mond, den Mars, Merkur, Jupiter, Saturn und die Venus und auch für die Schattenplaneten, die ab- und zunehmenden Mondhälften findet sich in der Nähe von Mayiladuthurai, Nagappattinam und Thanjavur ein Tempel.

Zu all diesen Tempeln pilgern eine Vielzahl von Hindus. Ein Tempelbesuch verspricht für alles Leben im Universum Glück für gute Taten, gleichermassen Unglück für schlechtes Tun und Handeln.

Diese Tempel sind im touristischen Angebot und können mit Tagesausflügen besichtigt werden.

Sonne: Suriyanar Koil
Mond: Thingalur
Merkur: Thiruvenkadu
Saturn: Thirunallar
Venus: Kanjanur
Jupiter: Alangudi
Mars: Vaideeswaran Koil
Rahu: Keezhperumpaalam
Ketu: Thirunageswaram

One Response to “Raga CDs des Monats (04/09): NAVAGRAHA – Ragas für 9 Planeten”

  1. […] Neben dem Mond als einer der sieben (7) Hauptplaneten existieren zwei Gottheiten für den zunehmenden und abnehmenden Mond, s.g. Schattenplaneten: Rahu symbolisiert den zunehmenden und Ketu den abnehmend Mond. Rahu & Ketu sind Dämonen von großer Macht (s. IMC-Sendung: “Ragas fuer Neun Planeten (Nava Graha Kriti-s)“). […]

    Like

Leave a comment