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DE – Raga CDs des Monats (03/2023): 1000 x RAGAM (Teil 1 u. 2)

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on March 17, 2023

Der Themenschwerpunkt der Förderinitiative IMC – India meets Classic im Rahmen seiner monatlichen Radiosendungen lautet am 3. Sonntag auf radio multicult.fm (und weltweit als webradio): “1000 x RAGAM – die Beziehung zwischen der nord- und suedindischen Klassik“. Wie in allen Sendungen „Raga-CDs des Monats” hoeren Sie Beispiele original indisch-klassischer Musik, gespielt von den renomiertesten Musikmeistern Indiens.

Sendetermine …

Teil 1 u. 2: 19. März 2023 – 15 – 17:00 Uhr CET (10 – 12:00 am EST) @ radio multicult.fm (DE / Berlin)
(Premiere:  28. Mai & 5. Juni 2007 @ Tide 96.0 FM)
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1000Ragam-Cover-No-12-250.gifIn den zurueckliegenden Sendungen hat IMC OnAir die indischen Ragas als die Grundform der nordindischen Klassik, der Hindustani-Musik vorgestellt. Im 24-Stunden-Zeitzyklus werden die Ragas zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten, oder Jahreszeiten gespielt. Ihrer Zuordnung liegt das Thaatsystem zugrunde. – Von Vishnu Narayan Bhaktande, dem indischen Musikwissenschaftler des 19. Jahrhunderts (1860-1936).

Es sind 10 Hauptragas, aus denen alle anderen Ragaformen, die Ragini-s, die weibliche Form und ihre Soehne, die Putra-s abgeleitet werden koennen. Fuer einen Vergleich mit dem Thaatsystem wollen wir uns heute auf das in Suedindien weit verbreitete Ragakonzept, das „Melakarta-System” beschraenken.

Die Ragas finden sich in der suedindischen Klassik wieder … und werden dort als RAGAM bezeichnet. Die Ragas Nordindiens, oder Raags und die RAGAMS des Suedens haben viele Gemeinsamkeiten.

Es gibt auch besondere Auspraegungen, die bis in unsere heutige Zeit diese beiden Musikstile eigenstaendig bestehen lassen. – Im musiktheoretischen Ansatz existieren wesentliche Unterscheidungsmerkmale, auch im konzertanten Auffuehrungsstil bis hin zu den Instrumenten, die typischerweise in der suedindischen Ragaform, dem RAGAM von den Kuenstlern und den Komponisten verwendet werden.

Sie hoeren dazu Beispiele der suedindischen Ragas, den RAGAMS auf der Veena, dem Mridangam, im Gesangsstil Kriti, auf dem Nadaswaram und der Violine.

Music-maestros-1000xRagam-part-1-and-2-2007-2

  • Prof. K. Swaminathan (Veena) – Bhaavanjali und mit dem Tempelgesang Geethanjali aus Tamil Nadu von Smt. MS Subbulakshmi und einem Kaavyanjali von Sri Muruganar.
  • Sudha Ragunathan (Vokalistin) – Ragam Varali mit Papanasam Sivan’s VIRUTHAM KAAVAAVAA, Embar Kannan auf der Violine, das Mridangam spielt Skanda Subramanian.
  • Kiranavali Vidyasankar (Vokalistin) – Kriti: ‘Sri Matrubhutham’ – Matrubhuteswaraswamy, Misra Chapu Talam (Komponist: Muthuswamy Dikshitar) mit dem Violinisten Padma Sankar und K.S. Nagarajan auf dem Mridangam
  • Sri Umayalpuram K. Sivaraman (Mridangam) – Rasika Ranjani Sabha, Trichy 1996 (live), mit Sri Semmangudi Srinivasa Iyer: (Vokalist), Sri Nagai Mulideran (Violine)
  • Rajna (Mridangam-Spielerin) mit dem Nadaswaram-Duett Kasim & Babu, Brueder und Enkel des beruehmten Nadaswaram-Spielers Sheikh Chinna Maulana Sahib (Live-Aufnahme aus 2006, Sri Siva Vishnu Tempel)

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DE – Raga CDs des Monats (02/2023): Das Erbe von Sultan Khan – Die Zukunft der Sarangi (Kurzversion)

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on February 20, 2023

Das Erbe von Ustad Sultan Khan (1940-2011) – Die Zukunft der Sarangi

In 2011 hatte die weltweite Gemeinschaft von Freunden der indisch-klassischen Musik neun herausragende Meister verloren. Darunter befindet sich Ustad Sultan Khan. Er verstarb nach einem Nierenversagen an einem Sonntag-Nachmittag, am 27. November 2011 (Anm.: Ustad Sultan Khan war Diabetiker und in den letzten vier Jahren seines Lebens Dialysepatient.)

Von der Fangemeinde wurde Sultan Khan (1940-2011) liebevoll der “Sultan der Sarangi” genannt.

Sendetermine…

20. Februar 2023 – 21:00-23:00 Uhr CET (04:00-06:00 p.m. EST) @ TIDE.radio (DE/Hamburg)
(Premiere: 15. Januar 2012 – 15:00-17:00 Uhr @ radio mulitcult.fm)

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Sarangi… Stimme der 100 Farben.

Die Sarangi (abgeleitet aus Sau-Rang: Stimme der 100 Farben) gehört zu den Streichinstrumenten der indischen Klassik; es ist die indische Fiddel. Die Geschichte der Sarangi geht bis in’s 13. Jhdt. V. Chr. Geburt zurück. In antiken Schriften werden Lauteninstrumente beschrieben, die von ähnlicher Struktur der uns bekannten Sarangis sind, wie die Pinaki Veena.

Die Stimmung des klobig wirkenden Instruments ist eine Kunst für sich. Auf den Sarangikörper, der aus einem massiven Holzstück ausgehöhlt und mit Ziegenhaut als Resonanzdecke bespannt ist, werden 39 Saiten aufgespannt. Davon sind 35 Rsesonanzseiten, die sich in vier Gruppen gliedern. Die 3-4 Hauptsaiten sind aus Darm geflochten undwerden von einem mit Rosshaar bespannten Bogen aus Rosenholz gestrichen. Wer sich mit der Geschichte der Sarangi näher befassen möchte, dem empfehlen wir unsere Sendung “Das Sarangi Projekt – Die Stimme der 100 Farben“.
Sie können diese Sendung wie alle IMC-Sendungen in unserem Online-Archiv nachhören und nachlesen, unter www.imcradio.net/onlinearchiv (Moderationsskripte s. http://www.imcradio.net/scripts )

10 Generationen Sarangi… Die Khan Familie.

Sultan Khan (1940-2011) & Sabir Khan (son)

Sultan Khan (1940-2011) & Sabir Khan (son)

Ustad Sultan Khan wurde zunächst von seinem Vater Gulab Khan ausgebildet. Im Jahre 1951 war Ustad Sultan Khan 11 Jahre alt und präsentierte sich bei der All-India Conference. Der Musikerklan Khan um Sultan Khan spielt die Sarangi aktuell in 10ter Generation. Sabir Khan ist der Sohn von Sultan Khan und tritt in die Fusstapfen seines Vaters. Seit Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts spielt Sabir Khan auf der Bühne. Lange Zeit begleitete er seinen Vater im Duett. Sabir wurde von seinem Vater und von seinem Onkel Ustad Nasir Khan ausgebildet. Auch sein Cousin wurde Sarangispieler. Dilshad Khan stellte sich in Europe im Juni 2007 dem Publikum vor, beim ersten indischen Festival in Grenoble. Und da wäre noch Sultan Khan’s Neffe Imran Khan. Imran ist zwar Sitarspieler geworden, dem Wunsche seines Vaters folgend; doch auch er wurde von Sultan Khan ausgebildet.

Instrumentalspiel… Gayaki Ang (Vocal Style)

Die Besonderheit von Ustad Sultan Khan’s Spiel auf der Sarangi ist die Imitation des Gesangs der indisch-klassischen Musik. Sultan Khan wurde maßgeblich von dem Gesangstil der Gesangslegenden Ustad Amir Khan, Faiyaz Khan und Bade Ghulam Ali Khan beeinflusst. Die besondere Spielweise, instrumental den Gesang zu interpretieren nennt man “gayaki ang”, quasi das Singen mittels Instrument. Ustad Imdad Khan (1848-1920) auf der Surbahar war einer der ersten, der diese Technik auf einem Saiteninstrument einführte.

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A – Raga CDs des Monats (08/2016): Imdadkhani Gharana – Die großen Meister aus Etawah

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on August 26, 2016

 

Der Begriff Gharana ist uns in den zurückliegenden Sendungen immer wieder begegnet. Gharana-s sind eine Art Musikschulen, die man in Nord- und Südindien antrifft. Gharana-s sind stilistische Ausprägungen innerhalb der indischen Klassik, Interpretationsformen von Ragas mit charakteristischen Ornamentiken, die von Generation zu Generation, von einem Lehrer an den Schüler in mündlicher Forum weitergegeben werden.

Die Imdadkhani Gharana ist eine der ältesten Musikschulen der nordindischen Klassik, der Hindustani-Musik. Sie  geht auf den Musiker Imdad Khan zurück. Imdad Khan (1848-1920) spielte die Sitar und Surbahar. Er wurde in Agra geboren. Imdad’s Familie zog in die Stadt Etawah, einem Distrik im British-Indien am Yamuna-Fluss gelegen. So ist die Imdadkahni Gharani auch als Etawah Gharana bekannt. Heute gehört Etawah zum indischen Bundesstaat Uttar Pradesh.

Sendetermine…

28. August 2016 – 23:00 Uhr CET (05:00 pm EST) @ Radio FRO (A)
(Premiere: 21. März 2011 – 23:00 Uhr CET @ Tide Radio)
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Imdad Khan entstammt einer berühmten Musikerfamilie. Der musikalische Stammbaum der Khanfamilie kann nahezu 400 Jahre zurückverfolgt werden. Die Wurzeln finden wir im District Agra, im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh.

Die Imdadkhani Gharana hat sich über Etawah nach Kolkatta, Hyderabad, Indore und Mumbai durch ganz Indien ausgebreitet. Die geschichtlichen Wurzeln der Imdadkhani Gharana bis in’s 16. Jahrhundert zurück, gleich dem Familienstammbaum der Khanfamilie.  Die Imdadkhani Gharana hat sich aus der Gwalior Gharana entwickelt. Es ist eine der ältesten Musikschulen, in der Gesangstile der nordindischen Klassik entstanden, wie der Khayal.

Es ist die Besonderheit des Sitarspiels in der Tradition der Imdadhi Khan Gharana oder Etawah Gharana, dass man eine Gesangstechnik umsetzt. Benannt als: Gayaki ang. Von einem Sitarspieler ist es gewollt, der Ausdrucksstärke und -vielfalt der menschlichen Stimme als das herausragende Instrument der indischen Klassik möglichst nahe zu kommen. Auch alle sonstigen Instrumentalisten auf der indischen Flöte, der Bansuri, der indischen Fiddel, der Sarangi oder Sarode streben nach diesem Intonationsbild. Doch wie auf keinem anderen indischen Instrument wird auf der Sitar mit dem Gayaki Ang das Repertoir von klassischen Sängern  gespielt.

Auch Imdad’s Sohn Enayat Khan (1895-1938) war einer der bedeutendsten Sitarspieler des frühen 20sten Jahrhunderts. Es war Enayat’s Verdienst, dass er die Sitarmusik in der indischen Kulturhauptstadt Calcutta (Kolkata) einem größeren Publikum zugänglich machte. Die Sitar wurde bis dahin überwiegend in einem kleinen Kreis von Musikliebhabern gehört. Neben der Popularisierung entwickelte Enayat Khan auch die bauliche Struktur der Sitar weiter. Der indische Nobelpreisträger für Literatur, Rabindranath Tagore (1861-1941) zählte zu den musikalischen Weggefährten von Enayat Khan. Enayat Khan verstarb im Alter von nur 43 Jahren. Er hinterliess vier Kinder. Zwei Söhne, der Sitarspieler Vilayat (1928-2004) und Surbaharmaestro Imrat Khan (geb. 1935) wurden in der Tradition der ImdadKhani Gharana berühmte Musiker.

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CH – Raga CDs des Monats (08/2016): Ragas in der Sufi-Musik

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on August 22, 2016

Ragas in der Sufi– Musik
– Sufiana Kalam | Worte der Sufi-Weisen

Schalal ad-Din Rumi (Wikipedia)

1207-1237: Schalal ad-Din Rumi (Wikipedia)

Erste Schriften über den Sufismus und seinen Praktiken wurden im 1. Jahrhundert nach Christi Geburt verfasst. Das Goldene Zeitalter des Sufisum war zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert. Es war seine intellektuelle Hochzeit.

Den Sufismus bringt man im Westen mit den tanzenden Derwischen (türkischer Mevlevi-Orden) in Verbindung. Der Mevlevi-Orden geht auf den persischen Theologen, Poeten, Juristen und Sufi-Mystiker Schalal ad-Din Rumi (1207-1273) zurück. Die Derwische versetzen sich mit ihren kreisenden Bewegungen in Ekstase. Diese rituelle Übung nennt man Dhikr, das Gedenken an Gott. Es ist eine intensive Anbetung Allahs. mit Abkehr von dem Weltlichen.

Die Musik kann dafür auch Bestandteil der spirituellen Übung sein. Im 13. Jahrhundert beschrieb der Sufi Rumi (1207-1273), dass Musik, Poesie und Tanz dazu verhelfen können, sich auf das Göttliche zu konzentrieren und die Seele zu erneuern. Mit Gesängen, die instrumental begleitet werden, wird Gott angerufen. Die Liebe zu Gott bzw. zum Propheten Mohammed wird besungen.

Sendetermine…

22. August 2016 – 22:00 Uhr CET (04:00 pm EST) @ Radio RaSA (CH)
(Premiere: 21. Februar 2011 – 23:00 Uhr @ TIDE Radio)
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Etymologisch betrachtet leitet sich Sufismus sehr wahrscheinlich aus dem Wortstamm Suf (Wolle) und Safa (Reinheit) ab. Beim Eintritt in den Sufi-Orden wurden in einem Initationsritus einem Sufi wollene Umhänge übergeben.

Ein echter Sufi wendet sich vom weltlichen Leben ab und macht sich von allen Verführungen und Emotionen frei, wie Stolz, Arroganz, Neid oder falsche Hoffnungen auf ein langes Leben. Es ist der Kampf gegen das tyrannische Ego, um an-nafs al-safiya zu erlangen, die “reine Seele” als die höchste Stufe, immer aber unterhalb des Propheten. Wichtiger als die Selbstaufgabe ist die Liebe. Ein Leben wahrheitsgetreu zu führen, das Herz frei von Hass zu halten und sich kulinarischen Verführungen zu widersetzen. Die Liebe zu Gott ist die Voraussetzung für die Vereinigung mit Gott, bereits im Diesseits möglich. Der Sufismus ist eine innere Beziehung zwischen dem Liebenden, dem Sufi und dem Geliebten, Gott.

Die arabische, islamische Welt und verschiedenen Kulturen aus Süd- und Osteuropa beeinflußten sich über viele Jahrhunderte wechselseitig, zwischen dem 6. und 12. Jahrhundert im muslimisch-orientierten Spanien. Im moderneren Europa haben wir das Wort Sufismus erst im 19. Jahrhundert kennengelernt. Von dem indischen Musiker und Mystiker Hazrat Inayat Khan wurde in London der internationale Sufi Orden gegründet, im Jahre 1917. Die Sufi-Ordnen öffneten sich zum Ende des 20. Jahrhundets zunehmen auch Nicht-Muslimen. Wir sprechen hier von einem “universellen Sufismus” ohne direkten Bezug zum Islam, in der alle Religionen ihren Platz finden.

In der Sufi-Musik ist auf dem indischen Subkontinent der Gesang im Qawwali-Stile eine Ausdrucksform. Im Arabischen bedeutet Qaul die “Äusserung des Propheten”. Der Qawwali ist besonders verbreitet in

Amir Khusrow surrounded by young men. Miniature from a manuscript of Majlis Al-Usshak by Husayn Bayqarah (Wikipedia)

Amir Khusrow surrounded by young men. Miniature from a manuscript of Majlis Al-Usshak by Husayn Bayqarah (Wikipedia)

muslimisch geprägten Regionen wie Nord- und Westpakistan, dem Punjab, Hyderabad, aber auch in Bangladesh und im Kashmir. Als Gedichtform des Qawwali verwendet man meist den Ghazal. Die Inhalte bringen das seelische Verlangen nach der Vereinigung mit dem Göttlichen und der Freude an der Liebe des Göttlichen zum Ausdruck. Der Ursprung des Qawwali ist das 8. Jahrhundert, im persischen Raum (heutiges Afghanistan und Iran). Die uns bekannte Form des Qawwali reifte in Indien im späten 13. Jahrhundert. Es war der Sufi Amir Khusro Dehelvi, der die persische und indische Musiktradition zusammenbrachte. Amir Khusro gehörte dem Chistiya-Sufiorden an.

Seit der Türkischen Eroberung in Südasien haben sich auf dem ganzen indischen Subkontinent eine Vielzahl von Sufi-Orden etabliert, von Delhi bis nach Südindien: Moinuddin Chishtiya, Nagshbandi, Suhrawardiyah u. Qadiriyaah.

Mit den modernen Kommunikationsmedien erfährt der Sufismus ein weltweites Interesse, besonders aus Kreisen der Nicht-Muslime… heutzutage kann sich jeder selbst eine Meinung über den Sufismus bilden. Die ersten Schriften über den Sufismus aus dem 1sten Jahrhundert (‘Kashf al-Mahjub of Hujwiri ‘ und ‘Risala of Qushayri’) liegen in englischer Übersetzung vor.

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DE – Raga CDs des Monats (08/2016): Malkauns… König der Ragas

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on August 18, 2016

Raga mAlkauns (o. Malkosh) ist in der nordindischen Klassik (Hindustani) sehr beliebt. Im Süden Indiens (Carnatic) ist Malkauns als Ragam hindOLam bekannt. Der Raga mAlkauns ist ein 5-Ton-Raga mit einer 300-400-jährigen Geschichte und vielfältigen Entwicklung.
.

Sendetermine…

18. August 2016 – 21:00-21:58 CET (03:00 pm EST) @ radio multicult.fm (DE)
(Premiere: 5. Februar 2008 (21:00) @ Tide 96.0 FM)
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Raga mAlkauns wird zur späten Abendstunde als Mitternachtsraga gespielt. Die Stimmung dieses majestätischen Ragas ist meditativ und introvertiert, seine Modalität einzigartig.
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aufsteigende u. absteigende Skala von Raga mAlkauns (Bhairavi Thaat):
audav-audav | ‘n S g m d n S’ – S’ n d n d m g m g S ‘n S
Malkauns… King of Ragas
Ragam hindOLam (naTabhairavi): S G2 M1 D1 N2 S – S N2 D1 M1 G2 S
..
Von den indischen Musikmaestros werden diesem Raga übernatürliche Kräfte zugesprochen, mit dem sogar böse Geister vertrieben werden können. Der indische, in Bangalore lebende Author V. Murthy nennt mAlkauns gar “König der Ragas“, der Titel unserer Septembersendung auf radio multicult.fm (Deutschland).

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DE – Raga CDs des Monats (08/2016): ANGA – Ortsbestimmung eines Ragas (Kurzversion)

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on August 15, 2016

Die Förderinitiative IMC – India meets Classic präsentiert Ihnen eine neue Sendung zur indisch-klassischen Musik. Das Thema heute auf Tide Radio und weltweit als Webradio: “ANGA – Ortsbestimmung eines Ragas“.

In einer unserer früheren Sendungen befassten wir uns mit der Ornamentik der Ragas: “Alankaras – die 10 Typen einer Ragaornamentik “. Die Alankara-s sind der Kern für die Entfaltung und Schönheit eines Ragas. Während in der modernen Klassik des Westens die Ornamentik der Ausschmückung der Melodielinie dient, improvisiert ein indischer Musikmaestro mit den Verzierungen eines Ragas. Dabei fliessen die Noten, die Swara-s ineinander, in einer ständigen Verknüpfung. Diese Art von Glissando ist als der Alankartyp Meend bekannt. Die ältesten Schriftdokumente mit Beschreibung von 33 Alankara-s werden auf 100-200 Jahre vor Christi Geburt zurückdatiert, wie dem Natya Shastra des Weisen Bharata. Im 17. Jahrhundert beschreibt das Sangeet Parijat von Ahobal 63 bzw. 68 Typen von Alankaras. Noch bis vor ca. 100-150 Jahre entstand Shabdalankar als die jüngste Klassifizierung.

Sendetermine…

15. August 2016 – 22:00-23:58 Uhr MESZ (04:00-05:58 pm EST) @ TIDE Radio (DE, Hamburg)
21. August 2016 – 15:00-17:00 Uhr MESZ (09:00-11:00 am EST) @ radio multicult.fm (DE, Berlin)
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Weitere Klassifizierungskriterien für die Kennung der Ragas sind die s.g. Pakad-s. Der Begriff Pakad beschreibt die Kennung einer Ragaskala. Pakad sollte nicht mit dem deutschen Musikbegriff Leitmotiv (guiding motif) oder (melodische) Phrasierung verwechselt werden.

Raag Deepak, in Ragamala by Sahibdin 1605.

Raag Deepak, in Ragamala by Sahibdin 1605 (source: Wikipedia.org)

Die Pakad-s beschreiben Kennungsmuster und hervorstechenden Merkmale der einzelnen Ragaformen. Diese Grammatik dient in der indischen Klassik Nord- und Südindiens weniger der technischen Ausführung, viel mehr ist sie eine ästhetische Beschreibung, so wie eine Ragaperformance immer nur einem einzigen emotionalen Ausdruck dient. Dazu verweisen wir auf unserer Sendung “Nava Rasa-s – die 9 Stimmungsbilder der Ragas” in unserem Medienarchiv unter www.imcradio.net/onlinearchiv.

Zum Pakad zählt auch Anga. Funktional ist Anga die Ortsbestimmung eines Ragas. In der Übersetzung bedeutet Anga: Ein Teil eines Ganzen. In der indischen Klassik wird der uns bekannte Oktavraum mit sieben (7) Hauptnoten in zwei Segmente aufgeteilt, zwei Angas. Es sind ein tieferliegender, vom Grundton ausgehenden Tetrachord* ( = poorvanga)… und ein darüberliegender Tetrachord (= uttaranga) jeweils mit drei kleinen Tonintervallen.
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*) Ganz allgemein besteht ein Tetrachord aus vier (4) Noten. Dieser Begriff leitet sich aus dem Griechischen ab. In der Wortbedeutung heisst Tetrachord einfach vier (4) Saiten… und nimmt damit Bezug auf die im antiken Griechenland gespielten, harfenähnlichen Instrumente. Die Zwischenräume eines Tetrachords werden von drei Intervallen gebildet. In einer Ragaskala sind dies für den tieferliegenden Tetrachord aus den ersten vier Hauptnoten: Sa-Re, Re-Gha und Gha-Ma. In der westlichen Klassik entspricht er: C-D auf der 1. und 2. Stufe, D-E auf der 2. und 3. und E-F auf der 3. und 4. Stufe. Der darüberliegende, zweite TetraChord beginnt auf der 5. Stufe Pa, dem G. Die folgenden drei (3) kleinen Intervalle sind: Pa-Dha, Dha-Ni und Ni-Sa’, entsprechend: G-A, A-H und H-C, dem eingestrichenen C, um eine Oktave höherliegend als der Grundton.

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A – Raga CDs des Monats (08/2016): Der 19-Generationenvertrag – 600 Jahre im Dhrupadgesang. – Eine Hommage an Ustad Rahim Fahimuddin Khan Dagar (1927-2011)

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on August 14, 2016

IMC - India meets Classic presents... Raga CDs of the Months: 19 Generation contract - 600 years in DhrupadDie Förderinitiative IMC – India meets Classic präsentiert in seiner Augustsendung “Raga CDs des Monats” – wie jeden 2. und 4. Sonntag auf Radio FRO (und weltweit als webradio) eine Hommage an den legendären Ustad Rahim Fahimuddin Khan Dagar.

Ustad Rahim Fahimuddin Khan Dagar: A colossal storehouse of music Photos: Bhai Baldeep Singh

Ustad Rahim Fahimuddin Khan Dagar: A colossal storehouse of music Photos: Bhai Baldeep Singh (Irtsa.net)

Der große Meister des Dhrupadgesangs, Rahim F.K. Dagar verstarb am 27. Juli 2011 im Krankenhaus nach schwerer und langer Krankheit im Kreise seiner Familie.

Rahim Fahimuddin Khan Dagar ist der letzte große Meister des Dhrupadgesangs im Dagar Vani Stile, in 19. Generation, wohlwissend, dass die Familientradition fortgesetzt wird mit Ustad H. Sayeeduddin Dagar, Zia Fariduddin Dagar, dem Rudra Veena-Spieler Bahauddin Mohiuddin Dagar (20. Generation) und Solisten Faiyaz Wasifuddin Dagar. Der Familienstammbau der Dagarfamilie geht nahtlos zurück bis in’s 16. Jahrhundert (siehe unten stehende Graphik).

Der Mönch (Swami) Haridas Dagar war ein Dhrupadsänger der ersten Generation. Er lebte zu Zeiten des Moghulherrschers Babar (1526…). Swami Haridas Dagar war auch Lehrer von Tansen, ein Berufsmusiker am Moghulhofe Akbars (1542…). Für viele Inder gilt Tansen als der eigentliche Begründer der nordindischen Klassik (Hindustani), aus der sich die uns heute bekannten Ragaformen herleiten.

S e n d e t e r m i n e …

14. August 2016 – 23:00 Uhr CET (05:00 pm EST) @ Radio FRO (A)
(Premiere: 15. August 2011 – 23:00 Uhr @ Tide 96.0 FM)
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Es ist der Dagar-Familie und ihrem über viele Generationen unerermüdlichen Engagement für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Dhrupads zu verdanken, dass in den 60er Jahren des 20sten Jahrhunderts dieser älteste Gesangsstil der nordindischen Klassik auch weltweite Beachtung fand.


Bildquelle (photo courtesy): Dhrupad.Info (von links nach rechts: Ustad Zia Fariduddin Dagar( b1933), Ustad Nasir Zahiruddin Dagar(1932-1994), Ustad Rahim Fahimuddin Dagar(1927-2011), Ustad Nasir Aminuddin Dagar(1923-2000), Ustad Zia Mohiuddin Dagar (1929-1990), Ustad Nasir Faiyazuddin Dagar(1934-1989), Ustad Hussain Sayeeduddin Dagar(b1939))

Die Senior- und Junior-Dagarbrüder waren auf allen großen Bühnen der Welt anzutreffen. Rahim Fahimuddin Khan Dagar präsentierte auf seinen Konzertreisen in Übersee den Dhrupadgesang, wie auch in Deutschland und einer Vielzahl von europäischen Ländern.

The Dagar Family Tree ( 2005, Source: India.Tilos.hu )

The Dagar Family Tree ( 2005, Source: India.Tilos.hu )

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CH – Raga CDs des Monats (08/2016): Dr. Gangubai Hangal – Voice of Tradition (Biographie)

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on August 8, 2016

“Voice of Tradition (Die Stimme der Tradition) – Dr. Gangubai Hangal” (eine biographische Sendung)

Dr. Gangubai Gangubai (5. März 1913 – 21. Juli 2009) ist eine Vertreterin der nordindischen Klassik. Diese Ausnahmesängerin kam uns in der Sendung “Frauen in der indischen Klassik” (Teil1) schon einmal zu Gehör, neben bedeutenden Vertreterinnen Nord- und Südindiens.

Die heutige Sendung nimmt den 103. Geburtstag (05/03/2013) von dem “Vater des Khayals“, wie man Gangubai Hangal auch nannte, zum Anlass, um dieser herausragenden Künstlerpersönlichkeit einen Abend zu widmen, auf Radio RaSA (und weltweit als Webradio).

S e n d e t e r m i n e…

8. August 2016 – 22:00 Uhr CET (04:00 pm EST) @ Radio RASA (CH)
(Premiere: 17. August 2010 – 21:00 Uhr CET @ TIDE Radio)
Sendeterminestreaming (Internet Radio & Mobile Radio) | podCast

In der geschichtlichen Bedeutung wir Gangubai als die einflussreichste Künstlerin gesehen, die Frauen zur Emanzipation im indischen Gesang verholfen hat. Neben vier Ehrendoktorwürden erhielt Gangubai 1971 – im Alter von 58 Jahren – den Padma Bhushan, und erst 2002 den Padma Vibhushan, der zweithöchste zivile Orden Indiens. 2002 war auch das Jahr, in dem bei Gangubai Knochenkrebs diagnostiziert wurde, den sie nach drei Jahren Behandlung erfolgreich überwinden konnte.

Gangubai wurde 1913 im südindischen Bundesstaat, in Karnataka, geboren. Gangubai stammt aus einer einfachen Familie, deren frühere Generationen den Gangamats angehörten, der Kaste einfacher Bootsleute, die auch Ackerbau betreiben. Ihre Herkunft aus diesem sozial-einfachen Millieu brachte Gangubai in ihrer frühen Karriere die Ablehnung der orthodoxen Brahmanen ein. Es schickte sich nicht für Frauen, sich mit Künsten den Lebensunterhalt zu verdienen. Obgleich ihr Vater, Shri Nadgir und ihr Ehemann, Shri Gururao Kaulgi ebenfalls der Kaste der Brahmanen angehörten, herrschte in ihrer Familie das Standesbewusstsein vor, dass Frauen eine Zierde eines Mannes seien: Angavashtra. In der Wortbedeutung heisst dies in etwa: ein zusätzliches Kleidungsstück, das feingeistigen Männern als Statussymbol schmückt.

Die Familie von Gangubai zog 1928 von Dharwad, ihrem Geburtsort zu dem 20 Kilometer süd-östlich gelegenen Hubli, damals wie heute ein kommerzielles Zentrum mit ca. 1.5 Millionen Einwohnern. Hubli blieb für Gangubai ihre Wahlheimat bis zu Ihrem Ableben am 21. Juli 2009.

Bildquelle: v.l.n.r.: with courtesy to indiasummary.com, Eric Parker (Flickr), Hinduonnet.com (1. Reihe);
Vikas Zutshi (Blogspot), Wikipedia.org , cbc.ca/daylife.com/Guardian.co.uk (2te Reihe)

Den künstlerischen Durchbruch erlangte Gangubai im Alter von 20 Jahren, mit einem Konzert im damaligen Bombay, 1933. Maßgeblichen Einfluss auf die gesanglichen Qualitäten von Gangubai waren neben ihrem musikalischen Talent die strenge Ausbildung, die sie 15 Jahre lang von Pandit Rambhau Kundgolkar erhielt, in Indien eher bekannt als Sawai Gandharv.

Sawai Gandharv, so Gangubai selbst, lehrte sie nicht mehr als vier Ragas. In ihrer strengen Ausbildung, die oft stundenlanges, monotones Üben einzelner Phrasierungen bedeutete, folgte ihre Lehrer dem Prinzip, wie man mit Geld umgehen sollte. Jede Note sollte so sparsam wie möglich eingesetzt werden. Dieser Regel blieb Gangubai in ihrer 80-jährigen Musikerkarriere stets treu. Während sie noch zu Beginn Lieder der leichten indischen Klassik, Bhajans und Thumris präsentierte, verschrieb sie sich später ganz dem Khayal, dem modernen Gesangsstil der nordindischen Klassik. Khyal, das bedeutet “Imagination”. Dieser Gesangsstil hat sich aus dem Qawwali, aus der Sufi-Musik mit muslimischer Prägung entwickelt, im 17ten Jahrundert am Hofe von Mohammed Shah Rangile (1719-1748). Der Khayal gibt dem Musiker viel Freiraum für Improvisation und besitzt dennoch eine klare Grundstruktur, entweder im langsamen Tempo, bada khyal oder als chhota Khayl, im schnellen Tempo.
Gangubai ist dafür bekannt, dass sie den Khayal in langsamen Tempo ausführte, Note für Note, dem wesentlichen Merkmal der Kirana Gharana, eine der indischen Musikschulen.

Mit diesem Rüstzeug konnte Gangubai noch im Alter von 93 Jahren, am 12. März 2006 ihr letztes Konzert geben, obgleich sie, besonders von dem Verlust ihrer Tochter in 2004, gezeichnet, im Rollstuhl saß und für die letzten Jahre ihres Lebens pflegebedürftig wurde.

Am 17. Mai 2009, zwei Monate vor ihrem Ableben, hatte die “Stimme der Tradition” in Hubli die “Naryan Academy of Hindustani Classical Music” eingeweiht… und unter dem Dach der Hangal Music Foundation wird ein Gedächtnispreis, der Padmavibhushan Dr Gangubai Hangal Memorial National Award vergeben, als nationaler Award zur Auszeichnung von Künstlern mit herausragenden Verdiensten um die indisch-klassische Musik. In 2010 wird er an den herausragenden Sänger Pandit Bhimsen Joshi  (s. linkes Bild, 2. Reihe) vergeben. Bhimsen Joshi wurde diverse Male in unserer Sendung vorgestellt.

Khayal in der Ragaform Bageshree (Spätnachtraga), schnelles Tempo Drut… s. vollständige Playlist.

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Quelle: v.l.n.r.: with courtesy thank’s to indiasummary.com, Eric Parker (Flickr), Hinduonnet.com (1st row);
Vikas Zutshi (Blogspot), Wikipedia.org , cbc.ca/daylife.com/Guardian.co.uk (2nd row)

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CH – Raga CDs des Monats (07/2016): die indischen Noten (Swaras) – Mutter Natur

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on July 25, 2016

Die Sendung “Swara-s – die indische Noten & Mutter Natur” nimmt Bezug auf unser zurückliegendes Thema “Musik & Sprache“, in dem wir physiologische Aspekte des Hörens (Teil 1/2) und gleichsam die Soziologie der Musik im gesellschaftlichen Zusammenhang (Teil 2/2) akkustisch beleuchtet haben. Dabei stellten wir auch die Beziehung unserer westlichen Musikkultur zur indischen Klassik her.

Dafür hatten wir die spirituelle Dimension weitestgehend aussen vorgelassen, um der physikalischen Struktur von Musik Vorrang gegeben. (Hinweis: Sie finden die Sendung “Musik & Sprache” in unserem Online-Medienarchiv.)

Sendetermine…

25. Juli 2016  22:00 Uhr CET (04:00 pm EST) @ Radio RaSA (CH)
(Premiere: 18. Mai 2010 – 21:00 Uhr CET @ TIDE Radio)
broadcasting plan | streaming (Internet Radio & Mobile Radio) | podCast

Indische Ragas im Hören zu begreifen, geht nicht ohne Verständnis für den Hinduismus, zu dem sich im Schnitt etwas mehr als 80% aller Inder bekennen. In einer Erhebung der indischen Regierung im Jahre 2001 waren dies immerhin ca. 1,03 Mrd. Inder.
Die sieben (7) Hauptnoten, aus denen eine Ragaskala in der auf- und absteigenden Skale bestehen kann, leiten sich nach der hinduistischen Mythologie aus Tierstimmen und Vogelrufen ab. Es ist auch kennzeichnend für die enge Verbindung der indischen Künste, von Musik und Tanz mit dem Spirituellen.

Für die antiken Ragakompositionen bediente man sich der Naturklänge, nicht nur zur Interpretation der klanglichen Umgebung des Menschen, der sich anders als in unserer Moderne noch in die Natur eingebettet fühlte. – Auch dem Zuhörer ermöglichte diese Klangimitation gleichsam eine kritische Prüfung der sängerischen Qualitäten und der Instrumentalisten, ihrer Genaugikeit des Instrumentes oder der menschlichen Stimme.

Die sieben s.g. Swara-s, in der Kurzform Sa, Re, Ga, Ma*, Pa, Dha und Ni entspechen im Tonumfang der in der westlichen Musik bekannten Oktave, und dem von Guido von Arezzo im 11. Jhdt. entwickelten Verfahren zur Benennung der musikalischen Töne für das Singen: Do, Re, Mi, Fa, Sol, La und Si (s.g. Somalisation).

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1. Sa

(Shadja)

2. Re

(Rhishaba)

3. Ga

(Gandhara)

4. Ma*
(Madhyama)
Schrei des Pfaus Muhen der Kuh nach ihrem Kalb o. der Chataka (vogelähnliches Tier) Meckern einer wilden Bergziege / Blöken eines Schafes Ruf des
Fischr
eihers*
 .   .  . 
5. Pa
(Panchama)
6. Dha
(Dhaivata)
7. Ni
(Nishada)
Lied der indischen
Nachtigall (o. des
Kuckuks = Kokila)
Quaken des Frosches im indischen Monsoon / Wiehern des Pferdes Trompeten des Elephantes
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(Quellen: Wikipedia)
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Die indischen Ragas der nord- und südindischen Klassik, die heute von den Musikmaestros instrumental oder im Gesang präsentiert werden, bestehen aus wenigstens 5, 6 oder 7 Hauptnoten (s. Ausnahme: Sendung “5 minus 1: Raga Malashree“).

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*) Ma (Madhyama) ist der Grundton der Natur, neben Aum (OM) als der ewige Klang des unendlichen Universums.

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A – Raga CDs des Monats (07/2016): Improvisation mit u. ohne Rhythmus – 4 Improvisationstypen in der südindischen Klassik

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on July 24, 2016

Manodharma, Improvisation mit und ohne Rhythmus.
– Die vier Improvisationstypen in der südindischen Klassik.

Manodharma, Improvisation mit und ohne Rhythmus. - Die vier Improvisationstypen in der südindischen Klassik.Ein Maestro im indischen Gesang oder Instrumentalspiel beweist seine wahre Kunstfertigkeit  in der freien Improvisation. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind derart vielfältig, dass keine Ragaperformance einer anderen gleicht. Jede Ragadarbietung ist einzigartig und nicht wiederholbar. Die Improvisation wird in das festgelegte Gerüst eines Ragas eingeflochten. Es ist die Kunst der indischen Improvisation, sich in einem engen Korsett eines komplexen Regelwerkes frei zu bewegen, den Gestaltungsspielraum spontan in vorgegebenen, ritualisierten Möglichkeiten zu ergründen. D.h. immer auch zweckdienlich für die Improvisation Kompositionsformen zu verwenden. In der südindischen Klassik sind es Formate wie die Kritis, Varnams, Tillanas oder Pallavis.

Manodharma bezeichnet in der karnatischen Musik die Form der Improvisation. Im Manodharma Sangeet, dem improvisierten Gesang existieren vier Hauptformen. Sie treten in Erscheinung mit rhythmischer Begleitung oder ohne Bezug zu einem Rhythmuszirkel, dem Tala.  Manodharma Sangeet heisst in der sinngemäßen Übersetzung soviel wie “einfallsreiche Musik“.

Sendetermine…

24. Juli 2016 – 23:00 Uhr CET (05:00 pm EST) @ Radio FRO (A)
(Premiere: 18. Juli 2011 – 23:00 Uhr CET @ Tide Radio)
broadcasting plan | streaming (Internet Radio & Mobile Radio) | podCast

Für den Schüler beginnt der Unterricht mit dem Erlernen der vorkomponierten Formen, Kalpita Sangita, bevor er sich der freien Improvisationsform nähert. Für den fortgeschrittenen Konzertmusiker ist es Niraval (auch Neraval oder Sahitya Prastara). Niraval ist die gängige Darbietung der Improvisation. Die anspruchsvollste Form der Improvisation in der karnatischen Musik ist Raga Alapana (auch Raga Vistara) oder einfach nur Alap.

So wie die Improvisationsform  Alapana als Einführung eines Ragas fungiert, bedienten sich besonders die Veenaspieler eines Préludes: Tana oder Tanam. Zu den Veenas gehört die Sitar, die Sarode und auch die echten Lauten, die Rudra Veenas, einem Saiteninstrument der nordindischen Klassik. Die Rudra Veena galt vor ca. 200 Jahren als die Königin aller Instrumente der indischen Klassik.
Die Gesangsvirtuosen bedienen sich des Tanam in der vorkomponierten Improvisationsform Ragam Thanam Pallavi, sozusagen eine Komposition innerhalb einer Improvisation.

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