IMC – India meets Classic presents …

… radio shows for Indian (Music) Culture

DE- Raga CDs des Monats: ANGA – Ortsbestimmung eines Ragas (Teil 1 u. 2)

Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on December 15, 2014

Die Förderinitiative IMC – India meets Classic präsentiert sein monatliches Format zur indisch-klassischen Musik, das monatlich jeden 3. Montag von 22:00-23:58 Uhr auf Tide Radio (und weltweit als webradio) ausgestrahlt wird. . Das Thema heute: “ANGA – Ortsbestimmung eines Ragas“.

In einer unserer früheren Sendungen befassten wir uns mit der Ornamentik der Ragas: “Alankaras – die 10 Typen einer Ragaornamentik “. Die Alankara-s sind der Kern für die Entfaltung und Schönheit eines Ragas. Während in der modernen Klassik des Westens die Ornamentik der Ausschmückung der Melodielinie dient, improvisiert ein indischer Musikmaestro mit den Verzierungen eines Ragas. Dabei fliessen die Noten, die Swara-s ineinander, in einer ständigen Verknüpfung. Diese Art von Glissando ist als der Alankartyp Meend bekannt. Die ältesten Schriftdokumente mit Beschreibung von 33 Alankara-s werden auf 100-200 Jahre vor Christi Geburt zurückdatiert, wie dem Natya Shastra des Weisen Bharata. Im 17. Jahrhundert beschreibt das Sangeet Parijat von Ahobal 63 bzw. 68 Typen von Alankaras. Noch bis vor ca. 100-150 Jahre entstand Shabdalankar als die jüngste Klassifizierung.

Sendetermine…

15. Dezember 2014 – 22:00-23:58 Uhr CET (04:00-05:58 pm EST)
(Premiere: 15. Juli 2012 – 15:00-17:00 Uhr CET @ radio multicult.fm)
broadcasting plan | streaming (Internet Radio & Mobile Radio) | podCast

Weitere Klassifizierungskriterien für die Kennung der Ragas sind die s.g. Pakad-s. Der Begriff Pakad beschreibt die Kennung einer Ragaskala. Pakad sollte nicht mit dem deutschen Musikbegriff Leitmotiv (guiding motif) oder (melodische) Phrasierung verwechselt werden.

Raag Deepak, in Ragamala by Sahibdin 1605.

Raag Deepak, in Ragamala by Sahibdin 1605 (source: Wikipedia.org)

Die Pakad-s beschreiben Kennungsmuster und hervorstechenden Merkmale der einzelnen Ragaformen. Diese Grammatik dient in der indischen Klassik Nord- und Südindiens weniger der technischen Ausführung, viel mehr ist sie eine ästhetische Beschreibung, so wie eine Ragaperformance immer nur einem einzigen emotionalen Ausdruck dient. Dazu verweisen wir auf unserer Sendung “Nava Rasa-s – die 9 Stimmungsbilder der Ragas” in unserem Medienarchiv unter www.imcradio.net/onlinearchiv.

Zum Pakad zählt auch Anga. Funktional ist Anga die Ortsbestimmung eines Ragas. In der Übersetzung bedeutet Anga: Ein Teil eines Ganzen. In der indischen Klassik wird der uns bekannte Oktavraum mit sieben (7) Hauptnoten in zwei Segmente aufgeteilt, zwei Angas. Es sind ein tieferliegender, vom Grundton ausgehenden Tetrachord* ( = poorvanga)… und ein darüberliegender Tetrachord (= uttaranga) jeweils mit drei kleinen Tonintervallen.
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*) Ganz allgemein besteht ein Tetrachord aus vier (4) Noten. Dieser Begriff leitet sich aus dem Griechischen ab. In der Wortbedeutung heisst Tetrachord einfach vier (4) Saiten… und nimmt damit Bezug auf die im antiken Griechenland gespielten, harfenähnlichen Instrumente. Die Zwischenräume eines Tetrachords werden von drei Intervallen gebildet. In einer Ragaskala sind dies für den tieferliegenden Tetrachord aus den ersten vier Hauptnoten: Sa-Re, Re-Gha und Gha-Ma. In der westlichen Klassik entspricht er: C-D auf der 1. und 2. Stufe, D-E auf der 2. und 3. und E-F auf der 3. und 4. Stufe. Der darüberliegende, zweite TetraChord beginnt auf der 5. Stufe Pa, dem G. Die folgenden drei (3) kleinen Intervalle sind: Pa-Dha, Dha-Ni und Ni-Sa’, entsprechend: G-A, A-H und H-C, dem eingestrichenen C, um eine Oktave höherliegend als der Grundton.

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