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Die Beziehung zwischen Musik und Sprache, zwischen Klang und gesprochenem oder gesungenem Wort ist eine Besondere.
Die Grammatiker des Sanskrits, der alten indischen Wissenschaftssprache, betrachten Musik und Sprache als divergierende Aspekte ein und desselben Phänomens.

Busto di Pitagora. Copia romana di originale greco. Musei Capitolini, Roma. (Source: Wikipedia (ENG))
Mit der indisch klassischen Musik (Hindustani, Carnatic) gibt es eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten unter der Überschrift “Musik und Sprache“, die auch die Grundlagen der abendländischen Harmonielehre sind, deren Beginn man mit dem Begründer der mathematischen Analyse der Musik – Pythagoras von Samos – und seinen empirischen Beweisführung der harmonischen Intervalle auf etwa mehr als 500 Jahre vor Christi Geburt datieren kann.
Musik scheint sich weit weniger diffus in uns abzubilden, als bisher angenommen. Vielmehr wird unsere Wahrnehmung von Tönen durch sehr genau umrissene Möglichkeiten und Grenzen definiert. Dem audiomentalen System kommt eine weit aus größere Bedeutung zu, als man bis vor Kurzem angenommen hatte.
Sendetermine…
Teil 2: 28. Januar | Teil 1: 14. Januar 2013 – 22:00 Uhr CET (04:00 pm EST) @ Radio RaSA (CH)
(Premiere: 16.03.2010 (Teil 1) u. 20.04.2010 (Teil 2) – 21:00 @ Tide Radio)
broadcasting plan | streaming (Internet Radio & Mobile Radio) | podCast
In Teil 1 stellt IMC – India meets Classic die Struktur von Musik und Sprache dar. In Teil 2 werden die sozialpsychologische Bedeutung von Musik für das Individuum und seine Interaktionsprozesse aus seiner geschichtlichen Entwicklung und aus dem Wesen der Musik näher beleuchten.
Die Wahrnehmung von Musik und das aktiv Musizieren, das zeigen uns jüngste Studien, beziehen nahezu alle Regionen des Gehirns mit ein. Die weitverbreitete Annahme, dass Musik in der rechten Gehirnhälfte und Sprache in der linken Gehirnhälfte verarbeitet wird, war schlichtweg falsch. Die aktuellen Forschungen zeigen auch, dass Sprache und Musik nahezu gleich verarbeitet werden. Der tiefgreifende, emotionale Gehalt der Musik, von Glückseligkeit bis zur Traurigkeit wirkt besonders stimulierend auf unser Gehirn mit für den Musikhörenden häufig körperlich intensiv wahrnehmbaren Reaktionen.
Musik schlägt sich sichtbar in unserem Leben nieder, in Gehirnaktivitäten, die heute mit modernen, bildgebenden Verfahren messbar sind und mit der (funktionellen) Magnetresonanz-Tomographie (MRT) oder Magnetenzephalographie (MET) plastisch sichtbar gemacht werden können (Bild s. u.).

Stefan Koelsch: Nature Neuroscience 7(3), 2004: Music, Language and Meaning: Brain Signatures of Semantic Processing
short paper (pdf: German | English)
Hinweis: Die 2-teilige IMC-Sendung “Musik und Sprache” (2x 58 min.) stellt angesichts der Vielzahl der beteiligten Wissenschaften (Musikethnologie, Anthropologie, Sprach- u. Sozialwissenschaften, Neuro-Sciences, Psychologie, Computerwissenschaften (künstliche Intelligenz) u.a. ) eine grundlegende Einführung dar.