University Hamburg: 10th South Asia Day 2012 – 10. Südasientag 2012 (10th November)
Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on October 15, 2012
This year’s South Asia Day at the University of Hamburg is already the 10th in the series. Having established itself as a traditional yearly event, it offers Hamburg’s public the opportunity to gain information regarding not only the perspectives of South Asia but also regarding the increasing relevance of this dynamically developing region for Germany and Europe as a whole.
10. Südasientag an der Universität Hamburg
Termin: am Samstag, 10. November 2012, 13:00 bis 21:30 Uhr
Ort: Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost, 20146 Hamburg
Ob Energieversorgung, Klimawandel, Gewaltentrennung oder die Rolle der Mittelschicht – seit dem Jahr 2002 bietet der Südasientag an der Universität Hamburg der Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich über wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Perspektiven des Subkontinents und die für Deutschland und Europa wachsende Bedeutung dieser sich dynamisch entwickelnden Region zu informieren. Am 10. November 2012 begeht der Südasientag sein 10-jähriges Jubiläum. Es ist eine der Veranstaltungen des Indien-Jahres in Deutschland – Days of India in Germany -, mit denen das 60jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Indien gewürdigt wird. So ist auch Indien das Hauptland des 10. Südasien-Tages. Anlässlich des runden Datums organisiert der Arbeitskreis Neuzeitliches Südasien am Vortag, 9.November, und Vormittag 10. November eine akademische Tagung, deren Thema “Stadtentwicklung in Südasien” mit dem thematischen Schwerpunkt des 10. Südasien-Tages zusammenfällt. Im ersten Programmteil des 10. Südasien-Tages erörtern diplomatische Vertreter der Mitgliedstaaten der Südasiatischen Assoziation für Regionale Zusammenarbeit (SAARC) und Wissenschaftler in einer Podiumsdiskussion Probleme und Perspektiven der Stadtentwicklung auf dem Indischen Subkontinent, vor allem in den zu explodieren drohenden Mega-Cities. Das anschließende Programmteil beschäftigt sich mit der Entwicklung der Filmindustrie in den Ländern Südasiens. Den Besuchern südasiatische Spezialitäten angeboten und am Abend erwartet sie ein buntes Programm mit Tanz, Musik und Gesang.
Stadtentwicklung in Südasien
In keinem Teil der Welt wächst die Einwohnerzahl der Megastädte so schnell wie auf dem indischen Subkontinent. Droht eine soziale Katastrophe? Oder werden Empfehlungen des McKinsey-Berichts aus dem Jahre 2004 mit dem Ziel in die Wirklichkeit umgesetzt, das bisherige entwicklungspolitische Durchwursteln in der urbanen Entwicklung durch langfristige Planungen zu ersetzen, die eine urban verankerte Wirtschafts- und Bevölkerungszone entstehen lassen kann? Die Zentral- und Landesregierungen haben sich für die strukturierte Stadtentwicklung entschieden. Der Wettlauf mit der Zeit hat begonnen, sein Ausgang ist offen.
Die Perspektiven des weiteren Bevölkerungszuwachses sind besorgniserregend:
Land/Stadt: in 2000 und 2015
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Dhaka/Bangladesch: 10,2 Mio. und 18,0 Mio.
Kolkata/Indien: 13,1 Mio. und 16,8 Mio.
New Delhi/Indien: 12,4 Mio. und 21,0 Mio.
Mumbai/Indien: 16,1 Mio. und 22,6 Mio.
Karachi/Pakistan: 10,0 Mio. und 16,2 Mio.
Zum Vergleich: In Indonesien wachsen die Megastädte in einem Zeitraum von fünfzehn Jahren um ein bis zwei Drittel der Bevölkerung. Demgegenüber registrieren wir in derselben Periode in China und Japan ein Wachstum in moderatem Tempo, z.B. Beijing von 10,8 auf 11 Millionen Bewohner und Tokyo von 34 auf 36 Millionen Bewohner. Das überdurchschnittliche Wachstum der Megastädte auf dem indischen Subkontinent geht auf die kontinuierlichen Wanderungsbewegungen aus den übervölkerten rückständigen, also stagnierenden Landstrichen in die urbanen Zentren zurück, die bald Heimstatt für die Hälfte der Bevölkerung sein werden. Die Umsetzung der Stadtplanung mit Satellitenzentren, Infrastruktur für Wasser, Strom, Verkehr, Gesundheit, Schule und Gewerbe/Industrie sowie umweltverträglicher Technologie kommt dem rasanten Zuwachs der Bevölkerung nicht nach. Immer noch droht der Kollaps. Komplizierte Naturbedingungen und lauernde Naturkatastrophen bedürfen besondere Baumaterialien und architektonische Qualitäten. Die internationale Studie “Mega-Cities and Global Change” vom April 2007 unterscheidet mit guten Gründen zwischen “armen” und “wohlhabenden” Mega-Cities – letztere zeichnen sich wie Tokyo durch eine angemessene eigene Produktionsbasis aus. Zukunftweisende Stadtplanung muss durch produktive ländliche Entwicklung ergänzt werden, um die gewaltigen Migrationsprozesse abzuschwächen. Die von Mahatma Gandhi ins Leben gerufenen Dorfbetriebe – “cottage industries” wiesen zu damaliger Zeit den Weg, reichen aber angesichts der zwischenzeitlichen Bevölkerungszunahme und Produktionswandel nicht aus. Neue Lösungen müssen gefunden und umgesetzt werden. Diplomatische Vertreter der am südasiatischen Staatenverband für regionale wirtschaftliche Zusammenarbeit beteiligten Staaten (SAARC) werden auf dem 10. Südasientag mit Wissenschaftlern die Überlebensfrage des Subkontinents und deren Bewältigung diskutieren.
Der Film in Südasien
Auf dem 10. Südasientag steht die beeindruckende und vielfältige Entwicklung der Filmindustrie auf dem Subkontinent, insbesondere von Bollywood, der größten filmproduzierenden Struktur der Welt auf der Tagesordnung. Die soziale Bedeutung des in mehr als einem Dutzend Sprachen des Subkontinents produzierten Films für den Zusammenhalt der Gesellschaft auf dem Subkontinent und ihre Entwicklung kann gar nicht hoch genug eingestuft werden. Die indische Filmproduktion geht auf den im Jahre 1912 und 1913 ur-aufgeführten Films “Raja Harishchandra” von Dhundiraj Govind Pahlke zurück. Die Filmindustrie hat wichtige, vielleicht entscheidende Impulse durch die im Jahre 1925 begonnene Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Franz Osten von der Münchner Filmproduktionsgesellschaft Emelka sowie dem Rechtsanwalt und Hobbyschauspieler Himansu Rai erhalten, der auch in Bombay die ersten Filmstudios mit deutscher Technologie unter dem Firmennamen “Bombay Talkies” errichtete. Zum ersten Mal wurde 1937 ein indischer Film auf dem internationalen Filmfestival in Venedig gezeigt. Inzwischen ist der indische Film aus den Filmkinos in allen Teilen der Welt – auch im sogenannten Westen – nicht mehr weg zu denken. Sachverständige werden auf dem 10. Südasientag die kulturellen und künstlerischen Besonderheiten des Films in den SAARC-Ländern und seine Bedeutung für den Zusammenhalt der Gesellschaften, aber auch für die Verständigung zwischen den Völkern diskutieren.
Die Tagung “Stadtentwicklung in Südasien” findet am 9. November (Beginn 10:30 Uhr) und am 10. November 10:00 bis 12:00 Uhr statt.
RAUM am 09. November: Universität Hamburg, Excellenzcluster LiMA, Konferenzraum (R. 4028), Mittelweg 177, 20148 Hamburg, Eingang von Klein Fontenay, 4. Et.
RAUM am 10. November: Universität Hamburg, Asien-Afrika-Institut, Raum 222, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost (rechts vom Universitätshauptgebäude )
Organisation: Abteilung für Kultur und Geschichte Indiens und Tibets in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Neuzeitliches Südasien, DGA, Koordinatorin: Prof. Dr. Tatiana Oranskaia.
Die Tagung wird gefördert durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst
(Quelle: 10/2012 – Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg)
SAT Flyer…
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