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Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on July 20, 2010
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Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on July 13, 2010
Die indisch klassische Musik wird seit Jahrhunderten in Form des uns im Westen bekannten Kammerspiel-Ensembles präsentiert.
Im Jugalbandi gibt es wenigstens zwei Solisten, die gleichberechtigt nebeneinander spielen. Man kann nicht zwischen einem Begleitinstrument und einem Hauptakteur unterscheiden. Es ist wie die Begegnung zweier Fremder, die miteinander synergetisch in einen Dialog treten. Werden diese von zwei Rhythmikspielern begleitet, z.B. auf der Tabla und Pakhawaj, spricht man von einem „Double Jugalbandi“.
S e n d e t e r m i n e …
20. Juli 2010 – 21:00 Uhr (MESTZ)
(Erstausstrahlung: 19.10.2009)
broadcasting plan | streaming (Internet Radio & Mobile Radio) | podCast
Der Begriff „Jugalbandi“ (o. Jugalbhandi) bedeutet im Wortsinne etwa „in einander verschlungene Zwillinge“ (twins tied together / to tie a pair). Im Dhrupad wie auch in anderen Genres des Musikschaffens, findet sich das Wort ‚yugul“ wieder. Es bedeutet „Paar“.
Jugal (S) = Paar + bandi (A) = verbinden
Die Einführung des Jugalbandi kann nicht genau datiert werden. Während der Khayal, ein moderner und eleganter Gesangsstil der nordindischen Klassik als Soloform – Ekala – meist einem einzelnen Sänger vorbehalten bleibt, kennt man das Gesangsduett (s.g. Jugal-Gaan) bereits im ältesten Stile der nordindischen Klassik, dem Dhrupad. Die Entstehung des Dhrupad kann auf etwa 100 n. Chr. datiert werden.
Bombay Sisters | Ravi Shankar & Ali Akbar Kahn | Wadali Brothers | Senior Dagar Brothers |
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Sikkil Sisters |
Vilayat & Shujaat Khan |
Rajan & Sajan Mishra |
Nathamuni Brothers |
Hinweis: IMC OnAir’s Sendung „Jugalbandi – das Duett in der indischen Klassik“ grenzt sich inhaltlich zu dem gleichlautend kompositorischen Begriff ab. Der indische Musikwisschenschaftler Vishnu Narayan Bhatkhande verfasste Jugalbandi-Kompositionen. Bhatkhande lebte bis 1936 (10. Aug. 1860 – 19. Sept. 1936); auf ihn geht das Klassifizierungschema der nordindischen Ragas zurück, das s.g. Thaat-System. In seinen Jugalbandi-Kompositionen griff Bhatkhande eine traditionelle Ragaform auf und stellte ihr eine moderne Abwandlung gegenüber. Durch diesen Kontrast kristallisiert sich für das Publikum die traditionelle Ragamelodik (redaktionelle Anmerkung: „inhaltsbeschreibend“ im Gegensatz zur Melodie als „formbeschreibend“) deutlich hörbar heraus.
Jugalbandi mit Ragamala-Malerei (miniature painting)…
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Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on July 13, 2010
The Indian classical music is performed for many centuries as the in Western style well known chamber ensemble.
A Jugalbandi is at least of two soloists (vocalist or instrumentalist), who play hand-in-hand. One cannot differentiate between an accompanying instrument and a single solo player. It is like the meeting of two strangers, who step synergeticly together into a dialogue. They can be accompanied by two percussionists, e.g. on the Tabla and Pakhawaj. This constellation is named as „double Jugalbandi“.
dates of broadcasting…
20th July 2010 – 09:00 p.m. (MESTZ)
(premiere: 19th October 2009 – 10:00 p.m. (MESTZ)
broadcasting plan | streaming (Internet Radio & Mobile Radio) | podCast
The term „Jugalbandi “(or jugalbhandi) literary means „twins tied together“. In the Dhrupad (vocal style) same as in other categories of music work the term appears as “yugul “. It means „pair “.
Jugal (S) = pair + bandi (A) = to bind
The introduction of the Jugalbandi cannot be dated exactly. While the Khayal, a modern and elegant vocal style of North Indian Classics (Hindustani) mainly exist as solo form (Ekala) usually reserved for solo singers, the vocal duet was already known in the in oldest style of Hindustani, the Dhrupad. The birth of the Dhrupad can approximately be dated back to 100 AC .
Bombay Sisters | Ravi Shankar & Ali Akbar Kahn | Wadali Brothers | Senior Dagar Brothers |
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Sikkil Sisters |
Vilayat & Shujaat Khan |
Rajan & Sajan Mishra |
Nathamuni Brothers |
Jugalbandi with Ragamala paintings (miniature painting)…
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Posted by ElJay Arem (IMC OnAir) on July 1, 2010
Meldung | 01.07.2010
Platon – Legionen von Kommentatoren haben ihn seit der Antike gelesen und tausendfach ausgelegt. Trotzdem gelingt es hin und wieder einem Forscher, Neues zu entdecken. So auch jetzt dem Philosophen Jay Kennedy: Er will in Platons Dialogen eine Struktur erkannt haben, die auf antike griechische Musiktheorie verweist.
Antike Kommentatoren hatten bereits auf “Symbole” hingewiesen, doch in der heutigen Forschung wurde dieser Bemerkung kaum Beachtung geschenkt.
Der Forscher der University of Manchester ging von der Hypothese aus, dass für Platon die Anzahl der Zeilen Bedeutung hatte. Als erster wertete er sie per Computer aus und fand mehrere sich wiederholende Muster: Bei acht Dialogen entspricht die Gesamtzahl der Zeilen Vielfachen von zwölf. Klar abgetrennte Reden innerhalb der Texte entsprechen oft Vielfachen des zwölften Teils des Gesamtdialogs. Negative Konzepte wie die Tyrannis, der Tod und die Unterwelt kommen in vielen Texten oft ab dem zehnten Zwölftel der Gesamtlänge vor, Positives bleibt dem Abschnitt ab dem achten Zwölftel vorbehalten.
Auf diese strukturierende Zwölf gründet Kennedy seine Argumentation: Genau so viele Stufen hatte die griechische Tonleiter und innerhalb dieser galten Intervalle zwischen Grundton und einigen anderen Tönen als harmonisch, andere als unharmonisch. Der zehnte Ton in Kombination mit dem ersten beispielsweise wurde als unästhetisch empfunden, der achte hingegen als angenehm. Diese Harmonielehre lässt sich nun laut Kennedy auf die Dialogabschnitte übertragen, denn dort, wo die unharmonischen Intervalle liegen, stellt Platon die erwähnten negativen Konzepte vor. An den Stellen, wo harmonische Intervalle liegen, schreibt Platon über Positives.
Bis Kennedy zu dieser Erkenntnis gelangte, musste er eine beträchtliche Schwierigkeit überwinden: Platons Schriften sind nicht im Original überliefert, sondern liegen größtenteils als mittelalterliche Kopien vor. Aus diesen versuchte der Forscher nun, die mutmaßliche Zeilenzahl der Originalversionen so gut es geht zu rekonstruieren, etwa indem er Satzzeichen strich oder Abschnitte herauskürzte, die nach vorherrschender Meinung erst von späteren Generationen einfügt wurden.
Kennedys Analyse wird allerdings kaum zu einer vollkommenen Neuinterpretation Platons führen. Zu wichtig ist der vordergründige Sinn, als dass ihn der neue, hintergründige zerstören könnte. Allerdings wird nun nachvollziehbar, warum die platonischen Gespräche – vorher scheinbar ohne Sinn – von einem Thema zum anderen mäandrieren. Auch das Urteil, Platons Dialoge endeten unabänderlich darin, dass sich die Streitenden ihre Unwissenheit eingestehen, könnte durch die neu entdeckte Struktur in Frage gestellt werden, denn: “Platons positives philosophisches Programm steckt in der Struktur der Texte”, resümiert Kennedy. (cr)
Apeiron: a journal of ancient science and philosophy 43, S. 1-31, 2010.
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