Bundeskabinett beschließt Bau des Humboldtforums in Berlin
Fertigstellung bis 2013 geplant…
Berlin – Die Bundesregierung hat am Mittwoch den Bau des Humboldtforums auf dem Berliner Schlossplatz beschlossen. Wie Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) in Berlin im Anschluss an die Kabinettssitzung mitteilte, sollen die Arbeiten 2010 beginnen und 2013 beendet sein. Für das Forum, das am Standort des ehemaligen Palasts der Republik der DDR entstehen soll, sind laut Tiefensee Kosten in Höhe von 480 Millionen Euro veranschlagt. 80 Millionen sollen dabei durch Spendensammlungen des Fördervereins Berliner Stadtschloss beigesteuert werden. Das Land Berlin beteilige sich mit 32 Millionen Euro an den Gesamtkosten, sagte Tiefensee weiter.
(04.07.2007 – AFP)
Das Humboldt-Forum…
Auf dem Schlossplatz in der Mitte Berlins entsteht mit dem Humboldt-Forum ein neues Forum der Kunst, Kultur und Wissenschaft. Es ergänzt die dem klassischen Europa gewidmeten Museen auf der Nordhälfte der Spreeinsel durch den “fremden Blick” auf die außereuropäische Welt. In einer neuen Kooperation von Wissenschaft und Museen wird zugleich die alte Idee einer “Freistätte für Kunst und Wissenschaft” wiederholt, mit der die Gebrüder Humboldt schon im 19. Jahrhundert Museum und Universität zu verbinden suchten. Bedeutende Kultur-, Forschungs- und Bildungseinrichtungen der Stadt werden ihre Kräfte bündeln, um einen Ort des Wissens, der Information, der Begegnung und des Vergnügens zu schaffen.
Einzigartige Zeugnisse der Kunst und Kultur Afrikas, Asiens, Amerikas und Ozeaniens aus den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin, gespeichertes Wissen und beflügelnde Phantasien aus den Büchern und modernen Medien der Zentral- und Landesbibliothek Berlin werden durch lebendige Wissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin ergänzt, die in einem „Schaufenster der Wissenschaft“ aktuelle Forschung über außereuropäische Regionen zur Diskussion stellt und einschlägige Stücke aus ihren wissenschaftlichen Sammlungen gemeinsam mit den Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz präsentiert.
Indem das Humboldt-Forum den klassischen abendländischen Blick auf die Welt durch außereuropäische Sichtweisen ergänzt, öffnet es neue Zugänge zu „Weltwissen“ und „Weltkulturen“. Es holt so zeichenhaft die globalisierte Welt in die Stadtmitte der Hauptstadt. Auf diese Weise verbindet sich zugleich auch das humanistische Bildungsideal Wilhelm von Humboldts (klassische Institutionen der Museumsinsel und der Universität) mit dem weltumspannenden Wissensideal Alexander von Humboldts. Ein buntes Angebot an Ausstellungen, Diskussionsrunden, Film, Lesungen, Musik, Tanz und Theater für die Menschen in Berlin wird das Zentrum der Stadt wieder mit Leben füllen.